Was man über Portugal wissen sollte

Muss man in Portugal Portugiesisch können?
 
Auch wenn man in Portugal, außer an einigen Orten der Algarve, nicht damit rechnen sollte dass jemand Deutsch spricht, so sprechen sehr viele Portugiesen Englisch, Spanisch oder Französisch, zumindest in Restaurants, Hotels und an den Kassen für Sehenswürdigkeiten. Wenn man sich von den touristischen Wegen entfernt, so kann die Frage nach der portugiesischen Sprache jedoch bedeutend werden, denn in kleineren Ortschaften, beziehungsweise in Kneipen und Restaurants der einheimischen Bevölkerung wird es sehr häufig geschehen dass man ohne einige Worte in Portugiesisch nicht sehr weit kommt. Natürlich muss man auch dort nicht flüssig Portugiesisch sprechen, aber man sollte doch einige Sätze sprechen und verstehen können, also den Wortschatz eines Sprachführers kennen, oder in diesem schnell nachschlagen können. Und man sollte nicht glauben dass das brasilianische Portugiesisch hierbei helfen kann, da man in Portugal ein eigenes Portugiesisch spricht.

Kolonie von Störchen bei Silves
Foto: Herbert Kårlin

Wie viel muss man täglich in Portugal ausgeben?
 
Wie viel man als Tourist in Portugal täglich ausgeben muss, hängt vollkommen davon ab wo man übernachtet, wo man essen geht und wie viel man vom Land sehen will.
 
Backpackers, die keine persönlichen Kontakte haben, greifen in der Regel zu Jugendherbergen, wo man ab etwa 15 Euro pro Person in Räumen mit bis zu acht Betten unterkommen kann. Jugendherbergen findet man in nahezu allen größeren Orten Portugals.
 
Die Preise für Hotels liegen, je nach Lage des Hotels und des gewählten Ortes, bei einfachen Doppelzimmern, je nach Jahreszeit zwischen 60 Euro und 150 Euro pro Tag, Luxushotels abgesehen, die natürlich weitaus mehr kosten können. Vor allem abseits der touristischen Strecken und in der nördlichen Bergen findet man oft nur sehr einfache Hotels, die teilweise auch weitaus billiger sein können.
 
Private Unterkünfte und AirBnB sind in Portugal nicht sehr verbreitet, aber die Preise liegen etwa auf dem Hotelniveau, will man nicht auf jeden Komfort verzichten. Reisende mit Autos können auch an Unterkünfte auf dem Land denken, die allerdings immer sehr früh ausgebucht sind, abseits von Sehenswürdigkeiten liegen, dafür jedoch auch relativ günstig zu mieten sind.
 
Sehr ähnlich ist es mit dem Essen in Portugal, denn man kann sich einfaches Essen in einem Supermarkt kaufen und auf jedes Restaurant verzichten, also mit fünf Euro am Tag auskommen, einen Schnellimbiss wählen bei dem man für ein einfaches Gericht zwischen fünf und zwölf Euro bezahlt, und man kann ein Restaurant mit gutem Essen wählen, wo man dann zwischen 15 und 50 Euro pro Person bezahlt, abgesehen von Luxusrestaurants, bei denen der Preis noch höher liegt.
 
Bleibt der Preis für die Sehenswürdigkeiten. Natürlich kann man die Schönheit Portugals auch zu Fuß, mit dem Fahrrad, und auch kostenlos entdecken, denn viele Kirchen kosten keinen Eintritt und einige der Burgen und Kastelle kann man ebenfalls kostenlos besuchen. Wer jedoch die bedeutendsten Festungen, Kathedralen, Klöster, Museen und andere Sehenswürdigkeiten besuchen will, sollte bedenken dass Eintritte in Portugal zwischen zwei und 15 Euro pro Sehenswürdigkeit liegen. Wer daher einen kulturellen Aufenthalt plant, muss täglich mit Ausgaben rechnen, die in Lissabon problemlos bei 30 Euro liegen können, und in kleineren Städten bei zehn Euro pro Tag.
 
Zu diesen Preisen kommen dann natürlich die Fahrtkosten, also Busse, U-Bahn, Eisenbahn, Mietauto oder anderes mehr hinzu, von der Anreise ganz abgesehen.
 
Gehbehinderte und Kleinkinder in Portugal
 
Wer nicht nur die Algarve besuchen will, sondern das ganze Land entdecken will, muss bedenken, dass die meisten Städte Portugals im Mittelalter entstanden, also einerseits auf Anhöhen liegen, zum anderen aber auch sehr enge Straßen haben. Mit einem Rollstuhl, mit Krücken, oder auch mit einem Kinderwagen, dürfte der Besuch der meisten Städte eine Herausforderung werden, da die engen Straßen der meisten Städte keinen Bürgersteig zulassen, oft über Treppen verfügen oder auch relativ steil nach oben gehen. Mit einem Rollstuhl oder einem Kinderwagen wird man einem Auto nicht immer ausweichen können, sondern man steht sich gegenüber, was für beide Seiten ein Problem ist.
 
Kathedralen, Burgen und andere Sehenswürdigkeiten befinden sich in sehr vielen Fällen, auch in Lissabon, auf hohen, oder auch den höchsten Stellen der Stadt. Man sollte daher gewohnt sein, längere Strecken zu gehen, und dies auch aufwärts. Sehr viele ältere Personen benötigen daher mehrere Pausen um, zum Beispiel, die alte Kathedrale in Coimbra zu besuchen. Auch wer mit dem Auto unterwegs ist, wird durch Einbahnstraßen, dem Mangel an Parkplätzen, und teilweise dem mangelnden Zugang, nur Zeit verlieren ohne das Ziel zu erreichen, also dennoch zu Fuß gehen muss.
 
Selbst Straßen in Lissabon, die über Bürgersteige verfügen, sind oft nicht mit Kinderwagen oder Rollstuhl zu benutzen, da auf den Bürgersteigen lange Schlangen an Autos parken und daher nur 50 Zentimeter für die Fußgänger bleiben. Natürlich versucht Portugal gegen diese Probleme angehen, aber bei mittelalterlichen Städten und auf Anhöhen gebauten Orten, ist dies ein sehr großes Problem.