Die portugiesische Region Algarve

Die Region Algarve, die gleichzeitig auch die einzige Sub-Region der Gegend ist, besteht aus 67 Gemeinden und wird im Süden und Westen vom Atlantik begrenzt, im Osten grenzt die Algarve an Spanien, und der nördliche Partner ist ausschließlich die Region Alentejo. Die Algarve ist überwiegend an der Küste besiedelt und zählt knapp 470.000 Einwohner.
 
Der Name Algarve geht die arabische Bezeichnung Algarbe (im Westen) zurück und trug bis zur Eroberung der Region durch die Mauren (Mouros) den lateinischen Namen Cyneticum, der wiederum auf den Volksstamm der Conio zurückgeht, der die Algarve vor den Römern (Romanos) bewohnte und diesen einen harten Widerstand bot. Genau genommen nannten die Mauren die Region Algarve Gharb al-Andalus (Algarbe Andalus), da dieser Teil Portugals ein Teil von Andalusien war.

Die Westküste der Algarve
Foto: Herbert Kårlin

Bevor der Tourismus ab den 60er Jahren die Algarve überrollte, lebte die dortige Bevölkerung überwiegend von der Landwirtschaft (Feigen, Mandeln, Johannisbrot und Kork), dem Fischfang, und seit dem 12. Jahrhundert auch von der Salzgewinnung, wobei portugiesisches Meersalz bis heute wegen seiner sehr hohen Qualität eine Sonderstellung einnimmt.
 
Mit dem Tourismus, der seit den 60er Jahren immer mehr wächst, hat sich die Algarve sehr stark verändert, was man nicht nur an der Architektur sehen kann, sondern diese Region konnte sich dadurch auch aus der Armut befreien. Diese Entwicklung wurde davon gefördert dass an der Algarve ein Mittelmeerklima herrscht, also nahezu das ganze Jahr über für den Tourismus attraktiv ist, zum anderen aber auch durch den Bau des Flughafens in Faro, der seit 1965 permanent aus den verschiedensten Ländern angeflogen wird.
 
Die Algarve ist auch die Region Portugals in der sich jedes Jahr mehr europäische Einwanderer dauerhaft niederlassen, weitaus mehr als in anderen Gegenden Portugals, denn gegenwärtig handelt es sich dort bei rund 15 Prozent der Bewohner um Immigranten, wobei die Briten hierbei den ersten Platz einnehmen, gefolgt von Franzosen, Italienern, Niederländern und Schweden. Natürlich trifft man dort auch sehr viele Deutsche, die sich jedoch mehrheitlich mit einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung begnügen, also statistisch gesehen keine große Rolle spielen.
 
Wer nicht nur zum Baden, zum Surfen oder zum Golf spielen an die Algarve kommt, kann hier die verschiedenen Kulturen bis zu den Kelten und den Westgoten zurückverfolgen, auch wenn man hier nicht die gleiche Menge an historischen Monumenten und Sehenswürdigkeiten findet als in anderen Teilen Portugals, zumal die Bergwelt der Algarve bis heute kaum touristisch erschlossen wurde, auch wenn man hier in einigen Naturreservaten hervorragende Wanderwege finden kann.
 
Da die Algarve über Jahrhunderte hinweg, auf Grund der Bergkette zum Alentejo, weitgehend vom restlichen Portugal abgeschnitten war, haben sich hier auch kulinarische Gerichte gehalten, die bis zur Zeit der Mauren zurückreichen, was sich selbst im Würzen der Gerichte bemerkbar macht. Oder auch an Getränken, insbesondere dem Branntwein, der aus den Früchten des Erdbeerbaums gewonnen wird, dem Aguardente de Medronho.
 
Die größten Städte der Algarve: Portimão, Faro, Quarteira, Lagos, Tavira, Olhão, Vila Real de Santo António, Almancil, Silves, Lagos