Der portugiesische Distrikt Beja und seine Umgebung

Die Stadt Beja gehört mit seinen rund 25.000 Einwohnern zu den kleineren Städten Portugals, aber hat seine touristische Bedeutung dadurch gewonnen, da sie gleichzeitig die Hauptstadt der Sub-Region Baixa Alentejo ist und als Großgemeinde dieser Sub-Region über eine Fläche von über einer Million Quadratkilometer verfügt. Die Stadt Beja darf zudem nicht mit dem Distrikt Beja verglichen werden, der insgesamt über rund 114.000 Einwohner auf etwas über 10.000 Quadratkilometer verfügt und als Einteilung dieser Website gilt.
 
Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde Beja gegen 400 vor Christus von den Kelten, alternativ von den Conio, gegründet, um dann jedoch im 3. oder 2. Jahrhundert vor Christus von den Römern erobert wurde, die dann 600 Jahre lang über große Teile Portugals regierten. Beja gehörte in diesem Rahmen erst zur römischen Provinz Hispania Ulterior und später zur Provinz Lusitania.

Die Stadt Mértola im Distrikt Beja
Foto: Herbert Kårlin

Nach dem Untergang des römischen Reiches kamen die Westgoten in die Umgebung von Beja, und auch dieses Reich sollte dann nur bis 711 bestehen. Die Kultur der Westgoten kann insbesondere im Regionalmuseum der Stadt Beja verfolgt werden, das im Dezember 1917 im Convento Nossa Senhora da Conceição eröffnet wurde. Zu dieser Zeit siedelten sich auch gleichzeitig die ersten Juden im Distrikt und der Stadt Beja an.
 
Bereits nach einer kurzen Übergangszeit übernahmen dann im Jahr 714 die Mauren die Regierung in Portugal, so dass Beja erst vom Kalifat von Córdoba regiert wurde, und anzuschließend vom Taifa-Königreich in Sevilla, das dann der Stadt auch den Namen Baja, das später zu Beja wurde, gab. Im Jahr 1040 wurde in der Stadt Beja auch der berühmte arabische Dichter Muhammad al-Mu'tamid ibn Abbad geboren, der vor allem für seine Liebesgedichte bekannt wurde.
 
Im Rahmen der Reconquista wurde im Jahr 1162 Beja dann zum Christentum gezwungen und zu Beginn des 16. Jahrhunderts erhielt Beja dann auch die Stadtrechte und wurde die Wiege der bedeutendsten portugiesischen Pädagogen und Humanisten der Renaissance, unter anderem wurde auch André de Gouveia 1497 in Beja geboren, der im 16. Jahrhundert nicht nur der Rektor der Universität in Paris wurde, sondern auch das Real Colégia des Artes e Humanidades in Coimbra gründete, der bedeutendsten humanistischen Ausbildungsstelle ganz Europas jener Epoche.
 
Während der folgenden Jahrhunderte verlor Beja dann jedoch wieder seine Bedeutung und wurde zudem zwischen 1807 und 1811 von den Franzosen weitgehend zerstört. Erst im 20. Jahrhundert konnte sich die Stadt und der Distrikt Beja dann wieder erholen, da sich hier Industrieunternehmen ansiedelten, Schulen gebaut wurden und 1970 auch noch ein großes Krankenhaus errichtet wurde. 2011 wurde bei Beja auch ein Flughafen gebaut, der jedoch, in den Folgen der entstehenden Wirtschaftskrise, nicht mehr den gewünschten Erfolg hatte.
 
Städte des Distrikts Beja: Aljustel, Almodóvar, Alvito, Barrancos, Beja, Castro Verde, Cuba, Ferreira do Alentejo, Mértola, Moura, Odemira, Ourique, Serpa, Vidigueira
 
Sehenswürdigkeiten: Distrikt Beja - Großgemeinde Beja