Die Festung (Castelo) in Castelo Branco
Das Castelo de Castelo Branco (Festung von Castelo Branco) wird sehr häufig auch als Castelo dos Templários (Festung der Tempelritter) bezeichnet, da der Templerorden im Jahr 1209 die Stadt Castelo Branco eingenommen hatte, und damit auch eine kleinere, vorherige Festung, und im Rahmen der Beja
Das Castelo de Castelo Branco wurde an der höchsten Stelle der Stadt erbaut und war mit seinen sieben Befestigungstürmen, die überwiegend an der Stadtmauer zu finden waren, als eine typische militärische Verteidigungsanlage errichtet, da man von den Türmen aus die gesamte Umgebung beobachten konnte. Außer dem Torre de Menagem (Bergfried), also dem Hauptturm, der auch Wehrturm genannt wird, waren alle symmetrisch angeordnet. Gemeinsam mit dem Castelo de Almourol, dem Castelo de Monsanto, dem Castelo de Pombal, dem Castelo de Tomar und dem Castelo do Zézere bildete die Festung in Castelo Branco eine Verteidigungslinie, die als Linha do Tejo (Linie des Tejo bekannt ist.
Vom ursprünglichen Castelo de Castelo Branco sind heute nur noch sehr wenige Reste erhalten, und auch von den späteren Veränderungen kann man nur noch Teile finden, wie auch von der Stadtmauer, die Teil der Festung war, also die mittelalterliche Stadt vor Überfällen schützte. Die Struktur dieser Stadt ist im älteren Teil Castelo Brancos noch sehr gut zu erkennen, da man in der Altstadt immer noch das Gefühl hat durch mittelalterliche Straßen zu bummeln.
Die Festung von Castelo Branco bestand aus einer inneren Burg, die noch am besten erhalten ist und auch die romanische Kirche Igreja de Santa Maria do Castelo beherbergt, wobei die Tempelritter immer versuchten eine Kirche innerhalb der innersten Festung zu bauen. Teile der Kirche, der ersten Kirche der Stadt, reichen bis zum 13. Jahrhundert zurück.
Von besonderem Interesse sind beim Castelo de Castelo Branca zwei teilweise erhaltene Türme, nämlich der Torreão Románico, der älteste Turm der Festung und der Torre Gótica, auch Torre dos Templários genannt, der vom Aussehen her jenem sämtlicher anderer ursprünglichen Türme entspricht, auch wenn man nicht weiß wie viele Veränderungen an den Türmen bereits vorgenommen wurden bis sie das heutige Aussehen erhielten. Der Zugang zur Burg erfolgte ursprünglich durch ein Tor, das jenem des Arco do Bispo (Bogen des Bischofs) entspricht, das man in der Altstadt von Castelo Branco sehen kann.
Die strategische Lage des Castelo de Castelo Branco hatte während der zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen auch seine Nachteile, denn bei jeder Auseinandersetzung wurden große Teile der Festung und der Stadtmauer mehr zerstört. Im Jahr 1648, während des Restaurationskrieges (Guerra de Restauração) begannen die Spanier mit den Zerstörungen, 1704, während des spanischen Erbfolgekriegs (Guerra da Sucessão Espanhola) wurde die Stadtmauer zu großen Teilen zerstört, im Jahr 1762, während des Siebenjährigen Krieges (Guerra dos Sete Anos) zeigten sich die spanisch-französischen Truppen als die nächsten Zerstörer und 1807 wurde von den Franzosen die Burg nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Die Soldaten Napoleons setzten während ihres Rückzugs die Zerstörung bereits 1821 fort. Ab 1835 waren die Stadtmauer und die Burg bereits so zerstört dass die Stadt den Bewohnern erlaubte die Steine der gesamten Anlage für den Hausbau zu nutzen, was bedeutet dass man in zahlreichen Häusern der Altstadt noch Teile der einstigen Festungsanlage finden kann. Stürme und starke Regenfälle sorgten anschließend für den weiteren Verfall der Festung, bis 1936 die Reste der Befestigungsanlage von der Regierung unter Schutz gestellt wurden und Teile der Festung sogar wieder aufgebaut wurden, wobei ein Teil der Stadtmauer noch bei Bauarbeiten ab 1980 entdeckt wurden, die man noch heute bei einem Besuch Castelo Brancos sehen kann.
Das Castelo de Castelo Branco kann rund um die Uhr besucht werden.
Kontakt:
Fremdenverkehrsamt: +351 272 330 339 (Posto de Turismo)
turismo.cmcb@mail.telepac.pt
Eintrittspreis: kostenlos (2023)