Der portugiesische Distrikt Évora

Der portugiesische Distrikt Évora liegt in der Region Alentejo, beziehungsweise der alten Provinz Alto Alentejo, einem Begriff, der bis heute in manchen Büchern benutzt wird obwohl die Provinzen an die letzte Diktatur in Portugal erinnern und daher nicht mehr benutzt werden sollten. Der Distrikt Évora zählt gegenwärtig etwas über 150.000 Einwohner, auf einer Fläche von 7393 Quadratkilometer. Die Hauptstadt dieses Distrikts ist die Stadt Évora.
 
Der Distrikt Évora ist relativ flach, da die sich das gesamte Gebiet auf einer Höhe von zwischen 200 und 400 Metern liegt, mit wenigen Ausnahmen, obwohl der Distrikt als solches als sehr hügelig gilt, unterbrochen von sehr bedeutenden Stausees, die geschaffen wurden um die Landwirtschaft zu fördern. Im Distrikt Évora findet man dennoch ein einziges tiefes Tal, das der Fluss Guadiana im Laufe der Jahrtausende geschaffen hat und erlaubte dort den größten künstlichen See Europas zu schaffen.

Der Distrikt Évora im Alentejo
Foto: Herbert Kårlin

Als privilegiertes landwirtschaftliches Gebiet findet man im Distrikt Évora auch alle Nachteile der Monokultur, die sich dort immer mehr verbreitet, denn kleinere Güter werden verlassen und in sehr vielen Orten wurden, auf Grund der Landflucht, bereits Kindergärten geschlossen und kleinere landwirtschaftliche Güter liegen verlassen in der Sonne.
 
Der Distrikt Évora gehört zu den wichtigsten Zielen des kulturellen Tourismus, da man hier einige der bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten Portugals findet, unter anderem den Steinkreis Cromeleque dos Almendres (Cromlech von Almendres), den Anta da Vila de Arraiolos, die Brunnenanlage Chafariz de Borba, die Ruinen in Évora oder die Marmorzentren des Landes. Aber auch die Befestigungen, die Klöster und die zahlreichen, sehr romantischen Orte sind geradezu ein touristischer Magnet. Zu den interessantesten Orten des Distriks Évora gehören Alandroal, Arraiolos, Borba, Estremoz, Monsaraz, Mourão, Redondo und Vila Viçosa.
 
Aber der Distrikt Évora ist auch für die sehr typische, regionale Küche der Region Alentejo bekannt, denn hier findet man die besten Gerichte die mit Schweinefleisch (carne de porco) und Lammfleisch (borrego) zubereitet werden können. Angereichert werden diese Gerichte vor allem mit Kräutern der Umgebung. Die Alternative bieten die zahlreichen Jagdbeuten, denn im Alentejo gehört die Jagd zu einer alten Tradition, was sich auch an den Speisekarten im November jedes Jahres zeigt, da man um diese Zeit in nahezu jedem Ort Gerichte mit Wildschwein (javali), Hase (lebre), Kaninchen (coelho) und Rebhuhn (perdiz) findet und um diese Zeit mit Sicherheit nicht aus der Tiefkühltruhe kommen.