Die UNESCO-Welterbestätten in Portugal
Gegenwärtig findet man in Portugal 17 UNESCO-Welterbestätten (Património Mundial), wobei sich allerdings nur 14 auf dem kontinentalen Festland, und drei auf den Azoren (Açores) und Madeira befinden. Die bisher letzten dieser Stätten wurde im Jahr 2019 aufgenommen, wobei zusätzliche 19 weitere Welterbekandidaten auf der Liste der UNESCO stehen, die ebenfalls einen Besuch wert sind. Da auch die bisherigen Kulturdenkmäler und die beiden Naturdenkmäler sehr verteilt über das Land verteilt liegen, dürfte es im Normalfall unmöglich sein alle Welterbestätten Portugals während eines Aufenthalts zu besuchen.
Im Jahr 1983 nahm die UNESCO vier Kulturdenkmäler in die Liste der portugiesischen Welterbestätten auf, wobei sich das Stadtzentrum von Angra do Heroismo (Zona Central da cidade de Angra do Heroísmo) auf den Azoren befindet und die anderen drei im zentralen Portugal, also auch von Lissabon (Lisboa) aus zu erreichen sind. Sowohl das Hieronymuskloster (Mosteiro dos Jerónimos), als auch der Turm von Belém (Torre de Belém) befinden sich im Stadtteil Belém in Lissabon, wobei beide Bauwerke als eine einziges Kulturdenkmal gerechnet wird und als architektonische Meisterwerke gerechnet werden. In Batalha, das nicht sehr weit von der portugiesischen Hauptstadt entfernt liegt, findet man dann das Kloster Batalha (Mosteiro da Batalha) aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Etwas weiter nördlich, in Tomar, befindet sich dann das 1162 von den Tempelrittern (Templários) gegründete Christuskloster (Convento de Cristo).
Drei Jahre später wurde dann auch das Zentrum der Stadt Évora (Centro Histórico de Évora) in Alentejo in der Liste der UNESCO aufgenommen, da man hier drei Epochen folgen kann, angefangen von der Zeit der Römer, über die Reconquista bis zur Residenz der Könige und der Jesuiten-Universität.
Im Jahr 1989 wurde eine der größten Klosteranlagen Portugals hinzugefügt, das Zisterzienserkloster in Alcobaça (Mosteiro de Alcobaça) im nördlichen Teil der portugiesischen Region Zentrum.Noch heute findet man in Alcobaça auch die größte Kirche Portugals.
Erst im Jahr 1995 kam dann wieder eine weitere Kulturstätte Portugals in der Liste der UNESCO hinzu, nämlich die Kulturlandschaft von Sintra (Paisagem Cultural de Sintra), einer Kleinstadt in der Nähe von Lissabon, für die man jedoch, auf Grund der Menge der Sehenswürdigkeiten, einen gesamten Tag vorsehen sollte.
Im folgenden Jahr kam dann das historische Zentrum der im Nordwesten Portugals liegenden Stadt Porto hinzu, genau genommen das mittelalterliche Stadtviertel Ribeira (Centro Histórico do Porto). Allerdings sollte man auch einen Blick auf die zahlreichen Barockkirchen der Stadt werfen.
1998 wurden dann die prähistorischen Felszeichnungen im Vale do Côa (Sítios de Arte Rupestre do Vale do Côa) zu einer Welterbestätte ernannt, die teilweise über 25.000 Jahre alt sind und auf einer Länge von 17 Kilometern einen Blick weit zurück in die Vergangenheit Portugals bieten.
Die Welterbestätte des Jahres 1999 befindet sich auf Madeira und erlaubt den Blick auf einen Lorbeerwald (Laurissilva da Madeira), subtropische Pflanzen, die in ganz Europa während der Eiszeiten verschwanden und heute, neben Madeira, nur noch auf den Azoren und den spanischen Canaren zu finden sind.
Im Jahr 2001 wurde dann der nördlichste Teil Portugals als Welterbestätte von der UNESCO aufgenommen, zum einen das historische Zentrum der Stadt Guimarães (Centro Histórico de Guimarães), der Stadt, in der auch der erste König Portugals geboren wurde und Bauwerke aus dem 11 bis 13. Jahrhundert enthält. Im Osten der Stadt findet man dann die Weinregion Alto Douro (Região Vinhateira do Alto Douro), wo nicht nur seit dem Paläolithikum menschliches Leben nachgewiesen werden konnte, sondern wo sich auch die älteste Weinregion Portugals befindet.
Um die Welterbestätte des Jahres 2004 zu entdecken, muss man sich erneut auf die Azoren begeben, genau genommen zur Weinbaukulturlandschaft der Insel Pico (Paisagem da Cultura da Vinha da Ilha do Pico), wo die die Parzellen der Weinberge von größtem Interesse sind.
Die Welterbestätte des Jahres 2012 findet man erneut im Alentejo, allerdings in den Bergen nahe der spanischen Grenze. Es handelt sich dabei um die Stadt Elvas, die vermutlich meist umkämpfte Stadt Portugals mit seinen sehr gut erhaltenen Befestigungen (Cidade-Quartel Fronteiriça de Elvas e suas Fortificações).
Nur ein Jahr später wurde in der Liste der UNESCO dann die Universität der Stadt Coimbra (Universidade de Coimbra) aufgenommen, der ältesten Universität Portugals, und vermutlich auch eine der ältesten Universitädte Europas.
Die bisher letzten Welterbestätten Portugals nahm die UNESCO dann im Jahr 2019 auf, nämlich den königlichen Gebäudekomplex (Edifícios Reais de Mafra) in der Stadt Mafra im Zentrum des Landes, und die Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte (Santuário do Bom Jesus do Monte) in Brage, einer Stadt, die sich im nördlichsten Teil Portugals liegt.
Demnächst: Welterbekandidaten in Portugal