Der portugiesische Distrikt Faro
Der Distrikt Faro (Distrito de Faro) liegt im südlichsten Teil Portugals und entspricht der Region Algarve (Região do Algarve), reicht also von der spanischen Grenze am Rio Guadiana bis zum Atlantik auf der westlichen Seite Portugals. Der gesamte Distrikt umfasst 4960 Quadratkilometer in dem 467.343 Einwohner (Stand 2021) zu finden sind. Die Hauptstadt des Distrikts Faro ist die sehr touristische Stadt Faro, die also den gleichen Namen trägt wie der Distrikt. Der Distrikt Faro zählt insgesamt 16 Großgemeinden (Municípios) die heute überwiegend vom Tourismus leben.
Auch wenn es sich beim Distrikt Faro um das im Jahresschnitt wärmste Gebiet Portugals handelt, so findet man in diesem Distrikt mehrere bedeutende Flüsse, unter anderem den Rio Arade, den Rio Sequa und den Rio Guadiana, die weite Gebiete des Distrikts mit Wasser versorgen. Während die Berge im Nordosten Portugals nahezu eine Höhe von 2000 Meter erreichen, ist die Serra de Monchique an der Algarve, mit dem Pico de Foia als höchster Berg des Distrikts, lediglich 902 Meter hoch. Aber gerade die Serra de Monchique schützt große Teile der Algarve von den kalten Winden des westlichen Atlantiks.

Aber nicht nur die Serra den Monchique ist für das ideale Klima des Distrikts Faro verantwortlich, sondern auch die Caldeirão-Gebirgskette (Serra do Caldeirão) und die anderen rund 500 Meter hohen Berge im Norden der Algarve, da diese verhindern dass die kälteren Nordwinde die Küste erreichen. Diese geografische Situation führt zu den warmen Wintern, nicht zu heißen Sommermonaten und den geringen Niederschlägen im Distrikt Faro. Dieses Klima ermöglichte auch die touristische Entwicklung der Algarve, die aus diesem Grund optimale Sommer und milde Winter bietet. Die Jahresdurchschnittstemperatur im Distrikt Faro liegt, gemessen seit den 60er Jahren, bei rund 18 Grad. Auch wenn die Regenfälle zwischen Oktober und Februar gering sind und an der Küste kaum 600 Millimeter im Jahr überschreiten, so kommt in der Regel eine enorme Regenmenge auf einmal, was auch sehr schnell zu Überschwemmungen führen kann.
Bevor der Tourismus in den Distrikt Faro kam, wurde hier insbesondere der Johannisbrotbaum angebaut, aber auch Getreide, Oliven und andere landwirtschaftliche Güter, wenn auch in relativ bescheidenem Maß. Der nächst wichtigste Industriezweig war mit dem Fischfang verbunden, der heute, dank dem Tourismus, weiterhin überleben kann, wie auch 90 Prozent des in Portugal konsumierten Salzes aus der Algarve stammt.
Bereits seit den 70er Jahren ist der Tourismus die bedeutendste Industrie des Distrikts und bildet den Reichtum dieses Gebietes, auch wenn dadurch landwirtschaftliche Flächen verschwanden und die Häuschen der Fischer am Küstenstreifen weitgehend von Hotels und Restaurants ersetzt wurden. Mittlerweile ist der Tourismus an der Algarve eine Notwendigkeit geworden, auch wenn der Massentourismus bereits dazu führt das die lokale Bevölkerung den Distrikt Algarve verlässt und sich über die übermäßig trinkenden und feiernden Touristen beklagen, die die Kultur und die Mentalität des südlichsten Portugals zerstören.
Im Distrikt Faro findet man folgende 16 Großgemeinden (municípios): Albufeira, Alcoutim, Aljezur, Castro Marim, Faro, Lagoa, Lagos, Loulé, Monchique, Olhão, Portimão, São Brás de Alportel, Silves, Tavira, Vila do Bispo und Vila Real de Santo António.