Die portugiesische Region Centro (Zentralportugal)

Die Region Centro (Zentralportugal) liegt, wie schon der Name sagt, im Zentrum Portugals und wird bisweilen auch als Region Beiras bezeichnet. Die zweitgrößte Region Portugals zählt mittlerweile nahezu 2,3 Millionen Einwohner und setzt sich aus acht Sub-Regionen (Unterregionen) zusammen, die wiederum 972 Gemeinden umfassen.
 
Die Region Centro grenzt im Norden an die portugiesische Region Porto e Norte (Nordportugal), im Osten liegt Spanien, im Süden findet man die Region Alentejo, im Westen liegt der Atlantik und um Südwesten findet man schließlich die Region Lisboa e Vale do Tejo, also Lissabon (Lisboa). Vor allem die Nähe Lissabons führte auch dazu dass sich die Region Centro auf optimale Weise entwickeln konnte und heute über eine ausgezeichnete Infrastruktur verfügt.

Das Kloster Santa Clara a Velha
Foto: Herbert Kårlin

Der Höhenunterschied der Region Zentralportugal ist bedeutend, denn während man am Atlantik selbst im Winter noch Surfen kann, greift man im Hochgebirge an der spanischen Grenze bei minus zehn Graden eher zu den Skiern. Selbst im Sommer ist das Klima im Sistema Montejunto-Estrela und dem Maciço Calcário Estremenho eher angenehm und eignet sich für ausgedehnte Wandertouren, die an einem der zahlreichen historischen Dörfern mit ihren Befestigungen beginnen können.
 
Bevor die Römer (Romanos) 29 vor Christus die Region Centro eroberten, lebten in diesem Raum die Lusitaner, die als die Urbevölkerung Portugals betrachtet werden, was unter der Zeit der Römer dazu führte dass hier die Provinz Lusitania geschaffen wurde. Hier schufen die Römer dann auch die Stadt Conimbriga, das nur 17 Kilometer von Coimbra entfernt liegt, und ein wichtiges Zentrum der Römer wurde, was man noch heute an den zahlreichen Spuren dieser Epoche sehen kann. Anschließend kolonisierten erst die Westgoten und anschließend die Mauren (Mauros) diese Region, bevor Portugal dann während der Reconquista zum christlichen Glauben geführt wurde. Alfonso Henriques gelang es, dank der Tempelritter, die Mauren vom Norden Portugals zurückzudrängen, in Pombal einen Grenzschutz zu errichten, und er wurde wenig später auch der erste König Portugals.
 
Eine der interessantesten und abenteuerlichsten Entdeckungen kann man entlang der spanischen Grenze machen, denn hier liegen elf Kastelle, die zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert erbaut wurden und sich in kleinen Dörfern befinden, die teilweise auch über kleine Museen verfügen und einen Blick in die Vergangenheit dieses Gebietes ermöglichen. Diese Dörfer, mit ihren Festungen, wurden von den Mauren, von christlichen Gruppen, den Spaniern und auch den Portugiesen über Jahrhunderte hinweg umkämpft und wurden auf diese Weise ein wichtiger Teil der Geschichte Portugals.
 
Der Reichtum der Region Centro (Zentralportugal) geht nicht nur auf Kork, Oliven und landwirtschaftliche Produkte zurück, sondern hier findet man auch die bedeutendste Industrie Portugals, angefangen von Holz, Papier, Maschinen und Automobilen bis zur Herstellung von Lebensmitteln und dem Gewinnen von Mineralwasser (ägua mineral).
 
Die fünf Sub-Regionen der Region Zentralportugal: Região de Aveiro, Região de Coimbra, Região de Leiria, Oeste, Viseu Dão-Lafões, Beira Baixa, Beiras e Serra da Estrela und Médio Tejo
 
Die größten Städte der Region Centro (Zentralportugal): Coimbra, Leiria, Viseu, Torres Vedras, Aveiro, Figueira da Foz, Alcobaça, Ovar, Castelo Branco und Pombal